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Treffen mit John David

(vormals Satsang Premananda)
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INFORMATION

Live SatTV aus dem Open Sky House.

Englisch mit deutscher Übersetzung


ÜBER JOHN DAVID (vormals Premananda)

Nachdem er in England keine Erfüllung durch Karriere und Beziehung gefunden hatte, begann John David, geführt von einer tiefen inneren Sehnsucht, eine spirituelle Reise. Nach vielen Jahren landete er schließlich in Indien, auf der Türschwelle seines Meisters Papaji. Hier endete seine zwanzigjährige spirituelle Suche; das Selbst offenbarte sich ihm und er erkannte, dass dies seine wahre Natur ist.
     Heute ist John David ein spiritueller Lehrer, Künstler, Autor und Regisseur. Er lebt im Open Sky House, einer internationalen spirituellen und künstlerischen Gemeinschaft, die er 2004 in Deutschland gegründet hat. Er hält dort regelmäßig Retreats und bietet an drei Abenden pro Woche Treffen an, die live im Internet übertragen werden, www.johndavidsatsang.tv.
     Du kannst dich über SKYPE live dazuschalten, um mit John David einen Dialog zu führen. Während der Woche kannst du Fragen per Email stellen tvquestion@meetingjohndavid.org, die er dann im nächsten Treffen beantworten wird.
     John David hat die Bücher Papaji Kraft der Gnade und Arunachala Satsangs herausgegeben, sowie drei weitere Bücher, die durch seine tiefe Liebe zu Indien inspiriert wurden: Arunachala Shiva und die Serie Facetten des Erwachens, Indische Meister und Europäische Meister. Diese Bücher sind auch als Film erschienen. Gerade sind sein neues Buch Das große Missverständnis, mitsamt Begleitfilm und sein Film Satori, Metamorphose eines Erwachens, erschienen. Mehr Informationen unter www.openskypress.com.
     John David ist ein ungewöhnlicher Charakter, voller Spaß und Leichtigkeit, der in jedem Augenblick die Möglichkeit eines plötzlich aufkommenden Sturmes in sich birgt. Viele lieben ihn innigst, andere finden ihn unmöglich. Er ist niemals langweilig, aber er erkennt nicht immer, wenn er Anderen zu viel wird. Er lädt dich von Herzen ein, ihn zu besuchen und dir dein eigenes Bild zu machen.

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Ausgewählte Satsang TV Highlights
passend zu den sieben Kapiteln von John Davids Buch
"Das große Missverständnis".

 

Was ist wahr? Leben um zu erwachen

Was ist Bewusstsein?
Bewusstsein aus der Sicht der Quantenphysik.  

 
Ich habe eine Frage. Wie würdest du Bewusstsein definieren?

      Also, diese Sache mit dem Schauen, was vor sich geht, dass würde ich Gewahrsein nennen, und Bewusstsein ist fundamentaler. Man kann sagen es gibt nur Bewusstsein und alles manifestiert sich aus diesem Bewusstsein heraus.
      Zum Beispiel der Verstand manifestiert sich aus dem Bewusstsein heraus und deshalb manifestieren sich auch alle Gedanken aus dem Bewusstsein heraus. Auch die Vorstellung über uns selbst kommt aus dem Bewusstsein heraus, und wenn du sagst du beobachtest dich selbst, dann beobachtet der eine Teil des Verstandes das Funktionieren von Dingen auf eine mehr allgemeine Art und Weise. Soweit ich weiß, versteht niemand wirklich wie das funktioniert.
       Es gibt eine wachsende Gemeinschaft von Wissenschaftlern und spirituellen Leuten, die versuchen herauszufinden, wie das Bewusstsein wirklich arbeitet und das geschieht so ungefähr seit 100 Jahren. Der ersten Nuklearphysiker haben die Materie entdeckt und sie entdeckten, wenn man die kleinsten Partikel nimmt und diese
 
Partikel teilt, dann wird man immer ein kleines bisschen Etwas bekommen und eine Menge nichts. Über die letzten 100 Jahre haben die Wissenschaftler immer kleinere Teilchen Etwas entdeckt, sie nutzen dazu diesen Teilchenbeschleuniger, aber niemand versteht wirklich wie es funktioniert.
Es gibt eine Menge Physiker die wie spirituelle Menschen sprechen, die haben zum Beispiel entdeckt, dass diese Partikel an mehr als einem Ort gleichzeitig sein können. Sie haben auch entdeckt, dass der Beobachter des Experiments die Ergebnisse des Experiments beeinflusst. Und das hat mit Bewusstsein zu tun.
Ich glaube was du meinst ist Gewahrsein. Das ist sehr schön, denn dann verstehst du mehr und mehr wie dieser Organismus arbeitet. Du kannst dann zum Beispiel sehen, welcher Teil roboterhaft und welcher Teil einfach nur präsent ist. Du kannst dann nach und nach das Gefühl dafür herausfinden, wie es sich anfühlt einfach nur präsent, unschuldig und spontan zu sein. Wenn deine Handlungen nicht von alten Verhaltensstrukturen abhängen.

Gibt es keinen Unterschied zwischen absolut präsent zu sein und bewusst zu sein?

Ja, man könnte sagen, präsent zu sein ist das Gleiche wie bewusst zu sein, aber das Bewusstsein selber, das ist etwas über das wir nicht viel wissen, das ist etwas, woraus sich alles andere manifestiert.

Sich seiner selbst bewusst zu sein, bedeutet das, eine Distanz zu haben?

Ja, ich glaube das beinhaltet eine Distanz zu haben. Du wirst allmählich immer mehr gewahr und dieses Gewahrsein kommt aus der Fähigkeit, nicht mehr so angehaftet zu sein. Wenn wir nicht sehr gewahr sind, funktionieren wir eher wie Roboter, die in ihrem Verstand gefangen sind. Wenn du dir deiner gewahr wirst und dein Verhalten untersuchst, dann kannst du immer besser erkennen was sich dahinter verbirgt und dann dahinter verbirgt.
 


Echte Heilung
Schmerz als Hilfsmittel, um sich emotionaler Wunden bewusst zu sein.  

 
Es ist sehr simpel aber nicht einfach, weil wir Gewohnheiten haben.

Ich weiß nicht was ich tun soll, also ich verstehe, dass wenn ich Schmerzen habe, weiß ich, warum ich Schmerzen fühle.

Wenn du das sagst, dann ist das schon ein großer Schritt. Weil du entdeckt hast, dass wenn du Schmerzen fühlst, dann ist das aufgrund deiner eigenen Geschichte. Es ist sehr einfach zu glauben, dass jemand dir den Schmerz zufügt.

Aber das hilft mir nicht, ich habe trotzdem noch Schmerzen.

Wie wäre es denn, wenn du das mal so siehst, dass der Schmerz dir hilft und nicht gegen dich ist? Wir sind so konditioniert worden mit der Vorstellung, dass wir immer glücklich sein sollten. Niemand hat uns jemals gesagt, dass der Schmerz auch hilfreich ist. Zum Beispiel, wenn du deinen Finger mit einem Messer schneidest, dann wird der Körper
 
mit Nervenschmerzen reagieren und dann kannst du diese Wunde versorgen und gleichermaßen, wenn du durch eine dramatische Situation in Schmerzen kommst, dann zeigt dir der Schmerz auch, dass du an irgendeine Wunde gelangt bist. Diese emotionale Wunde rührt daher, dass wir an irgendeine Situation eine Anhaftung haben. Was wir daran sehen können ist, dass wir unsere Schmerzen selbst herstellen, niemand macht das sonst, jemand kann das triggern, ein Auslöser sein. Was da ausgelöst wird, ist etwas, das schon ohnehin in dir drinnen ist.

Ja, das kenne ich, aber das passiert die ganze Zeit, ich weiß warum. Ich weiß, dass niemand mir Schmerzen zufügen kann.

Der einzige Weg hinaus ist bewusst zu werden, sich dessen bewusst zu werden. Ja, wie du jetzt sagst, da kommt der Schmerz, aber nicht mehr so lange. Du siehst die Geschichte, die dahinter steckt und damit kommst du raus aus der Geschichte. Wie du auch weißt, du musst nur über etwas nachdenken und schon kannst du wieder hineinkommen in den Schmerz. Nach und nach wirst du feststellen, dass du da nicht mehr hineinkommen musst.

Wie viele Jahre dauert das?

Ich weiß nicht wie viele Jahre.

Das hängt von der Geschichte ab?

Nein, das hängt nicht unbedingt von den Geschichten ab. Das hängt von deiner Fähigkeit ab, das zu sehen. Wenn du innerlich eine wirkliche Stille erreicht hast, dann ist es viel einfacher, dich zu beobachten und bewusst zu sein. Der schnellste Ausweg ist, wenn du wirklich das Ich erkannt hast. Wenn es kein Ich mehr gibt, dann kannst du darin nicht mehr schnell gefangen werden, weil es nichts mehr gibt, was das festhält. Deshalb fokussieren wir uns immer auf das spirituelle Erwachen, weil wenn das spirituelle Erwachen geschieht, dann wird sich alles verändern.
Während wir in dem illusionären Ich gefangen sind, wird unsere Gewohnheit uns immer in dem Schmerz festhalten. Wenn du nicht zu dem erwachst, wer du wirklich bist, dann wirst du immer leiden. Das ist so eine traurige Sache, denn zur Zeit sind alle daran interessiert, sich selber zu heilen und es gibt eine Menge Workshops in der Richtung. Soweit ich sehen kann, geschieht das einzige wahre Heilen in dem Augenblick des Erwachens.
 

Der Weg des Herzens

Von Schönheit berührt
Lass dich von Schönheit berühren und dich tiefer führen.  

 
Geschieht etwas mit dir?

Manchmal bin ich von etwas stark berührt, manchmal kann ich so viel empfinden.

Das ist schön, dass du so berührt sein kannst von so kleinen Dingen.

Da ist ganz viel Schmerz, aber das ist auch schön.

Das ist interessant, die letzten Tage habe ich damit verbracht mir stundenlang Gemälde anzuschauen und einige davon waren totale Meisterwerke und jeder sagt, das sind Meisterwerke. Man hat sie vorher in Büchern gesehen und dann plötzlich sieht man sie, begegnet ihnen. Das ist wie eine Überraschung, es ist immer noch total berührend.
 
Dann kommst du damit in Berührung, dass der Ausdruck von all den Meisterwerken so unterschiedlich ist. Es ist der Versuch der Menschen etwas auszudrücken. Was versuchen sie auszudrücken und warum sind wir 500 Jahre später immer noch von diesem Versuch berührt? Und dann stellt sich die Frage, worum geht es überhaupt? Dazu gibt es keine wirkliche Antwort. Auf die Frage, was eigentlich wirklich los ist, gibt es keine Antwort. All diese Künstler sind einerseits tod, andererseits ist es so, dass sie durch ihre Bilder weiterleben. Diese Gemälde übtertragen einen inneren Geist. Und das, was dich berührt, ist genau das Gleiche. Du bist von etwas berührt, dass du nicht beschreiben kannst, aber es lässt dich mehr als normalerweise empfinden.
 


Akzeptieren was ist
Versuche nicht "Ja" zu sagen, wenn du es nicht kannst, akzeptiere, dass du dich nicht einfach hingeben kannst.  

 
      Eine Vorstellung ist, dass wir immer friedlich sein sollten und nicht viele Gedanken haben sollten. Viele Leute versuchen, wenn ein Gedanke auftaucht, diesen loszuwerden und wenn dann ein Gefühl hochkommt, welches ihnen nicht gefällt, versuchen sie es zu verändern. Ja, es wäre sehr schön wenn dein Verstand still wäre, aber wenn er es nicht ist, dann ist mein Vorschlag, dass du dich dem hingibst.
      Wenn du das noch nie versucht hast, dann ist meine Empfehlung, probiere es einfach mal für eine Woche aus. In dieser Woche akzeptierst du einfach, was auch immer dir geschieht. Wenn du zum Beispiel Kopfschmerzen hast, dann kannst du das einfach akzeptieren. Wenn es unerträglich wird, kannst du dich natürlich hinlegen, deine Stirn kühlen oder irgendeine magische Pille nehmen.
 
Aber du musst es akzeptieren und du wirst feststellen, wenn es dir wirklich gelingt eine Woche alles zu akzeptieren, also wenn es dir tatsächlich einen Tag gelingen würde, das wäre es dann wahrscheinlich. Aber für die meisten von uns ist das sehr schwierig. Versuche nicht "Ja" zu sagen, wenn du es nicht kannst, akzeptiere, dass du dich nicht einfach hingeben kannst. Wenn du dir bewusst wirst, dass du anfängst zu kämpfen und anfängst etwas aktiv zu tun, dann zähle langsam bis drei, akzeptiere es und entspanne dich.
Ein Grund, warum das nicht einfach ist, ist weil wir alle möglichen Vorstellungen haben, wie die Dinge sein sollten. Du wirst immer von deinen eigenen Vorstellungen herausgefordert und dann ist es nicht so leicht, sich einfach hinzugeben. Es ist leichter wenn alles schön glatt geht und wenn alles so geschieht, wie du glaubst das es geshehen sollte.

Aber sobald sich das verändert und die Dinge in einer Art und Weise geschehen, wie sie eben nicht deinen Vorstellungen entsprechen, dann gibt es eine Versuchung die Dinge zu ändern. Ich glaube, dass das noch mehr innerliche Konflikte hervorruft. Deshalb ist der Vorschlag, anstatt diese innerliche Spannung zu erzeugen, sich einfach zu entspannen. Wir haben schon so viele Urteile, dass wir verkehrt sind. Wir sind nie verkehrt. Wir sind immer richtig.
Kannst du mir helfen, was soll ich tun? Ich bin total durcheinander.

Erstens geht es überhaupt nicht um die Frau, die da drüben sitzt oder um irgendeine andere Frau in diesem Raum. Da bleiben nur noch die Jungs und du übrig, aber es geht auch nicht wirklich um die Jungs. Es geht eigentlich nur um dich. Die Einladung, die ich vor ein paar Tagen ausgesprochen habe, heißt, verbringe Zeit mit dir selbst. Hat mit irgendjemand anderem nichts zu tun, hat nur mit dir etwas zu tun. Den Wert zu erkennen, zu Hause zu sein, mit dir selbst zu sein. Wenn du wirklich nach Hause kommst, dann ist das alles überhaupt kein Problem mehr.

Aber wenn du fühlst, dass diese alten Gewohnheiten dem nach Hause kommen im Wege stehen?

Wir haben alle möglichen alten Gewohnheiten und diese alten Gewohnheiten werden einfach zu wichtig, die halten uns viel zu sehr beschäftigt. In nur kurzer Zeit wird dir klarwerden, wie viel Energie du aufgewendet hast, um diese Liebesgeschichte aufrecht zu erhalten. Es klingt so als würdest du denken, dass es viel schöner wäre, wenn du mit deiner Freundin sein könntest. Unterm Strich bevorzugst du es mit der Freundin zu sein und nicht ohne sie. Und es ist schon fast eine Strafe, mit dir zu sein. Mit dir selbst zu sein ist keine Strafe. Es ist einfach unglaublich wundervoll. Freundinnen sind dir dann ehrlich gesagt egal, die verblassen sozusagen. Später mögen die dann zurück kommen, aber es ist keine große Priorität mehr.
 


Begegnung in Liebe
Liebe kennt keine Grenzen. Sie ist die gemeinsame Sprache aller Länder.  

 
      In der Zeit als ich in Tokio lebte hatte ich manchmal schreckliche Momente von der Unmöglichkeit einer Begegnung. Ich hatte vielleicht einen ganz schönen Nachmittag mit mich freundlich empfangenden Freunden, aber als ich dann wieder zu Hause war, da kam eine ganz große Frustration auf, weil ich das Gefühl hatte, ich konnte denen gar nicht wirklich begegnen.
       Dieses Gefühl von nicht wirklich reinpassen, das hatte ich auch als ich in England lebte. Da gab es etwas in mir, das sich nicht gut angefühlt hat, nicht in der Gesellschaft in England und nicht in der Gesellschaft in Japan, denn ich habe mich mit mir selbst nicht entspannt gefühlt. Ein bisschen so, als wäre ich auf dem falschen Planeten gelandet.
      Es war ganz interessant, denn die Existenz führte mich nach Indien in einen Ashram zu einem indischen Meister. Dort fing ich an zu meditieren und durch die Meditation hatte ich tiefere Einblicke in mein Selbst, ich wurde mich meiner Selbst bewusst.
      Dieser Meister hat viel über Gewahrsein und Erleuchtung gesprochen. In diesem Ashram habe ich mich sofort wie zu Hause gefühlt.
 
Dieses Gefühl von dem du gesprochen hast und das ich damals auch sehr gut kannte, das war sofort in diesem Ashram verschwunden. Ich habe nicht wirklich verstanden, was dort passierte.
Du sagst du interessierst dich nicht für Erleuchtung, weißt du, wir interessieren uns auch nicht für Erleuchtung. Wir interessieren uns für diese Verbindung zu diesem Sein, zum Herzen und wenn man von diesem Sein, vom Herzen aus leben kann, dann kann das diese Konditionierung, über die ich spreche, transzendieren.

Ich war auch im Ashram in Puna. Es funktioniert dort, aber ich denke wir sollten nicht unser ganzes Leben dort verbringen. Wir sollten in der echten Gesellschaft lernen. Vielleicht werden wir in 100 Jahren so leben, aber jetzt in unserem Zeitalter ist es unmöglich so zu leben, denke ich. Ich fühle mich hoffnungslos, wenn ich jetzt in die normale Gesellschaft zurückkomme.

Ich glaube es ist nicht hoffnungslos. Diese Community gibt es jetzt seit 7 Jahren. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht hoffnungslos ist. Hier leben auch Menschen aus verschiedenen Ländern und es gibt etwas Grundlegenderes, wo wir uns begegnen können. Ich könnte das Wort "Liebe" benutzen, ich meine nicht diese Liebe von "Ich liebe dich", ich meine mehr tiefliegende Liebe. Wenn du in Puna gewesen bist, bin ich mir sicher, dass du das wovon ich vorher gesprochen habe auch erlebt hast. Dann bist du zurück nach Holland gekommen und hast wahrscheinlich entdeckt, dass du das in Holland nicht weiter fortführen konntest und ich glaube das kommt daher, weil die Priorität für dich nicht stark genug ist.
Was ich in meinem eigenen Leben erlebt habe ist, dass ich so von dieser Möglichkeit der Liebe berührt wurde, dass ich deswegen mein normales Leben aufgegeben habe. Ich habe viele Jahre nicht mehr in England gelebt und ich denke auch gar nicht mehr in Zusammenhängen von bestimmten Ländern, ich bin einfach ein Mensch und mein Leben hat mich in alle möglichen Länder geführt. Ja, ich habe auch persönliche, englische Charakterzüge.
Ich denke was wichtig ist, wenn du einmal von einem Besuch in einem Ashram berührt worden bist, das bietet dir einen Einblick in eine Möglichkeit. Dann gehen wir zurück in unser Land, zu unseren Freunden und dann erscheint das, als würden wir diese Möglichkeit wieder verlieren. Was das eigentlich aussagt ist, dass du noch nicht wirklich fertiggekocht bist. Denn nach meiner Erfahrung ist es so, wenn man so richtig bereit ist, dann ist es eigentlich unwichtig. Ich bin gerade eine Woche in der Ukraine gewesen. Mit den Menschen denen ich dort begegnet bin, gab es eine ganz einfache Art sich zu begegnen, weil ich ihnen von meiner Seite aus mit einer großen Offenheit begegne.
Ich habe kein ganzes Glaubenssystem im Gepäck, ich bin einfach offen und diese Offenheit kann der Offenheit von jemand anderem begegnen. Sogar die Sprache ist nicht wirklich wichtig, man kann sich jenseits von Sprache begegnen und jenseits dieser persönlichen Charakterzüge, aber erst mal muss man sich selbst in dieser Weise begegnen. Das hast du offensichtlich vor einer Zeit in Puna gemacht, aber das hat sich noch nicht tief genug in dir verwurzelt. Als du zurück nach Holland gekommen bist, durch die Freunde und die Gesellschaft hast du es einfach wieder verloren, aber ich denke es ist möglich.
Wenn es für dich also eine Bedeutung hat und wichtig ist, dann sei nicht hoffnungslos. Ich weiß nicht wie du heute Abend hierher gekommen bist, aber du kannst ja nächste Woche wiederkommen. Wenn das wichtig genug für dich ist, dann wirst du feststellen, dass in dir eine Begegnung stattfinden wird. Diese Begegnung ist mit deiner wahren Natur, mit deinem zu Hause und wenn du richtig verwurzelt bist mit diesem Ort, dann glaube ich, ist alles nicht mehr so wichtig.
 


Gemeinschaft und Liebe
Gemeinschaft als liebevolle Unterstützung zur Freiheit.  

 
      Ich habe hier ein sehr interessantes Zitat, es ist von einem tibetanischen Lama, sein Name ist Chögyam Trungpa. Er machte einen Kommentar über die Sangha:

      "Die Sangha ist eine Gemeinschaft von Menschen, die das Recht haben durch deine Gewohnheiten zu schneiden und dich mit ihrer Weisheit zu füttern. Sie haben auch das Recht, die eigenen Neurosen zu demonstrieren, dass du sie durchschaust. Die Begleitung in der Sangha, ist wie eine saubere Freundschaft, ohne Erwartungen, ohne Forderungen, aber zur gleichen Zeit erfüllend. Eine wahre Sangha ist nur möglich mit Liebe, Intimität und Vertrauen. Es braucht Verbindlichkeit, Geduld und Liebe um so eine Umgebung herzustellen."

      Ich möchte heute Abend etwas über unsere Gemeinschaft sagen, weil es unsere Gemeinschaft jetzt seit 7 Jahren gibt. Ich spreche über das Open Sky House, wir sind eine Satsang- und Künstlergemeinschaft.
 
Meine Vorstellung von Freiheit ist, dass du nicht länger unterdrückt wirst von inneren Strukturen, dass du spontan bist, unschuldig und du erkennst, dass das Leben nicht wirklich ernst ist. Wenn du so lebst, könnten wir sagen, du bist eine freie Person, aber es kommt sehr, sehr selten vor, dass man so einem Menschen begegnet.
Es gibt eine Menge von Menschen, die an der spirituellen Reise interessiert sind, die aber überhaupt keine Vorstellung haben, was das beinhaltet. Wenn du wirklich frei werden möchtest, brauchst du eine sehr intensive Zeit. Es ist vielleicht nicht so beliebt, das so zu sagen, aber wenn du wirklich frei werden möchtest, dann braucht es ein intensives Spiegeln und deshalb gefällt mir dieses Zitat so sehr. Er sagt, dass etwas in einer Gemeinschaft von Menschen geschehen kann, und ich stimme mit seinem Statement überein, weil das ist es, was bei uns in der Gemeinschaft geschieht.
Über all diese Jahre hat sich eine sehr liebevolle Energie in der Community aufgebaut und es gibt einen Flow der durch den ganzen Tag hindurch geht. Wenn du als Helfer für eine Zeit kommst, dann bekommst du einen Geschmack davon. Die Leute, die hier wohnen, sind ziemlich außergewöhnlich, weil sie zu einer Entscheidung gekommen sind. Sie sind in ihrem Leben an einen Punkt gekommen, wo sie erkannt haben, dass es in ihrem Leben nichts Wichtigeres gibt, als Selbstrealisation und Freiheit.
 


Genieße das Unbekannte
Denke nicht darüber nach, warum Schokolade so lecker ist – genieße sie einfach!  

 
Dieses getrennte, dieses separierte Ich, wovon ist es getrennt?

      Es ist getrennt von der Liebe, von dem Gewahrsein. Es ist wie ein Schauspieler der zum Theater geht und sein Skript bekommt und liest sich seinen Teil des Stücks durchliest. Es gibt einen Unterschied zwischen dem Schauspieler und der Bühnenfigur. Das ist das Gleiche für uns im alltäglichen Leben. Wir haben alle ein Skript bekommen und wir spielen alle unsere Rolle, nach dieser Vorlage. Wie ich das eben Mukti erklärt habe, machen wir das 99% der Zeit. Es ist sehr schwer, das selbst wirklich zu sehen. Wenn du das wirklich siehst, das ist die Realisation, dann bist du frei.

Ist es denn das Ich, dass das Selbst sieht oder sieht das Selbst das Selbst?

Wenn du wirklich frei bist, dann gibt es keinen der irgendetwas sehen kann. Du bist einfach.

 
Was mich ein bisschen verrückt macht, ist, jetzt wo ich mich etwas offener, wärmer, weicher und vielleicht auch etwas präsenter fühle, dass ist das selbe Ich wie vor einem halben Jahr, als ich mich klein und nicht in Ordnung und getrennt und was weiß ich gefühlt habe. Es ist das selbe Ich, da ändert sich nichts.

Ja, dass kann so sein, weil du jetzt noch nicht selbst realisiert bist. Jetzt bist du in so etwas, was wir den Zeugen nennen. Der Zeuge ist auch dein Verstand, aber es ist nicht dieser konditionierte Teil des Verstandes. Ab einem bestimmten Punkt dekonstruiert sich der Zeuge, er löst sich auf, er verschwindet. Was übrig bleibt? Nicht viel, aber das ganze System arbeitet noch weiter. Das beste was du machen kannst, ist einfach nur still zu sein und es zu genießen. Versuche nicht, es mit deinem Verstand zu verstehen, das ist deine alte Gewohnheit. Lass etwas neues in dir geschehen. Wenn du eine Schokolade in deinen Mund steckst und die schmeckt dir sehr gut, kannst du dann nur die Schokolade genießen wenn du verstanden hast warum sie gut schmeckt? Danach trinkst du ein Glas Champagner und das schmeckt auch gut und denkst du, ich kann das nicht genießen solange ich nicht verstehe, warum es gut schmeckt?

Natürlich nicht.

Richtig, aber das ist das Selbe. Wie ich schon vor dem Mittagessen gesagt habe, du kommst seit 5 Jahren mindestens ein- bis zwei Mal im Monat hier her und manchmal sogar jede Woche, seit 5 Jahren. Das hat eine Bedeutung, warum siehst du das nicht? Du bist wie Mukti, du kannst es nicht sehen. Du musst diese sehr positive Sache sehen, dass du seit 5 Jahren in dein Auto steigst und 50 Kilometer fährst um zu einem Treffen oder einem Wochenende zu kommen. Du siehst es nicht so wie ich es sehe. Du wohnst in der Nähe von Bonn und musst 50 Kilometer fahren um hierher zu kommen und das seit 5 Jahren. Denke mal darüber nach, wie oft du dich immer wieder neu entschieden hast hierher zu kommen. Du kannst das nicht wertschätzen, aber ich kann es wertschätzen.
 


Hingabe
Akzeptiere den Augenblick, wie er ist.  

 
      Ich möchte heute über Hingabe sprechen. Dieses Wort "Hingabe" wirklich zu verstehen ist nicht so einfach, weil man es nicht tun kann, sich hinzugeben, weil es niemanden gibt, der sich hingeben kann.
      Aber wenn du dich nicht hingibst, und mit Hingabe meine ich den Augenblick so zu akzeptieren wie er ist und "Ja" zum Augenblick zu sagen. Wenn du das nicht tust, was machst du dann? Du sagst "Ja" zum falschen Selbst, du sagst "Ja" zu dem Ich. Wir machen das die ganze Zeit, ohne wirklich wahrzunehmen was wir da wählen.
      Du kannst dich nicht wirklich entscheiden dich hinzugeben. Du kannst mit einem offenen "Ja" leben. Wenn du dieses offene "Ja" hast, dann werden Dinge akzeptiert. Wenn du den Augenblick nicht so akzeptierst wie er ist, was du dann wirklich machst, ist, dem falschen Selbst Macht zu geben.